Zur Kirchengeschichte des Viertels ob dem Wienerwald vor 1627
Von + Dechant Alois Plesser
Abstetten 1):
Um 987 erhob Herzog Heinrich von Bayern nach den eidlichen Aussagen von Zeugen, daß in der Markgrafschaft Liutbalts (Leopolds I. von Österreich) die Besitzungen des Bischofs Pilgrim und der Kirche von Passau von allen Diensten und Abgaben an den Markgrafen frei seien und folgende Orte der Kirche in Passau gehören: Mutarun (Mautern), Treisima die Stadt sancti Ypoliti (St. Pölten), Persniche (Perschling), wie es Willihelm besaß und derzeit die Böhmen bebauen; Liliunhova bei Tullona (Tuln), Egilinstati, Zeizmannestetin und Abbatestetin mit allen zugehörigen Rechten; das Gebiet von den sieben Hügeln westlich von der Gemeinde (civites) Zeizenmure (Zeiselmauer) nach Chunihohestorf im Osten und bis zur Spitze des Comageniberges und zum Hangentenstein; jenseits der Donau das Gebiet bis an die Grenzen Mährens (ad Marevinos terminos) bis Mochinle und Trebinse 2), beide Ufer der Donau in diesen Gebieten und die Fischerei der Hausen daselbst, welche sich bisher die Tulner zueigneten 3).
Unter Abbatestetin ist Abstetten zu verstehen, das damals schon dem Bistume Passau zugehörte.
1. Geschichtliche Beilagen, I., S. 3-25; Topographie, II. S. 4.
2. Gegenüber der Stadt Tulln, Kerschbaumer, Tulln, S. 520.
3. Niederösterreichisches Urkundenbuch, I., S. 3-4.
Quelle: Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt, XV. Band, St. Pölten 1960. Seiten 1-5. (Genehmigung zur Veröffentlichung Diözesanarchiv vom 31.7.2023).
Letzte Veröffentlichung am 25.12.2023.