Petrus Antonius Menginus von Trauersara. [Abstetten]
Mengin war Doctor der Theologie, kaiserlicher Rath, apostolischer Protonotar, und bis Ende 1625 Dechant und Pfarrer zu Melk. 1627 erscheint er als Pfarrer zu Abstetten. 1630, 1. Juli verpachtete er den Feldzehent zu Ober- und Unter-Judenau um 260 fl. Wie in der Kirchenrechnung Asperhofen vom J. 1630 bemerkt wird, liess Mengin in der Kirche Asperhofen den Altar, die Orgel, Monstranze und mehreres andere aus eigenem Säckel herstellen. Er erscheint als Pfarrer noch am 10. Juni 1636, und starb in Abstetten am 16. Mai 1637.
1631, 1. Jänner, schenken Mathes Eckhl, Königstetterscher Unterthan zu Laobersdorf (Loibersdorf), und Maria ux. der Kirche Abstetten ein Joch Acker im Streithofer-Felde, der Kirche Michelhausen dienstbar, und ½ Joch in demselben Felde, dem Kloster Herzogenburg dienstbar, mit Vorbehalt des lebenslänglichen Fruchtgenusses.
1632, 22. Mai wird dem „Dno. M. Martino Barisch presbitero“ eine Jurisdictions-Urkunde für die Pfarre Abstetten ejusque filialibus ausgefertigt.
In den uns vorliegenden Acten finden wir nach Menginus viele Jahre keinen Pfarrer, sondern bloss Kapläne und Cooperatoren 1) und zwar: M. Georgius Weh, (nachher Pfarrer und Vicedechant zu St. Andrä
1684) von 1655 – 1656; M. Andreas Stangasser 1656 – 1657; M. Jakob Demo 1657 (durch 24 Wochen); Sebastian Paggenreiter 1657 – 1658; Johannes Lucaniz ? bis 14. September 1658; M. Caspar Maius (Kaplan zu Asperhofen) bis 24. Jänner 1659; Johannes Schopper 1659 – 1662; Johannes Paumgartner 1662 – 1664. Während dieses Zeitraumes scheint die bisher selbstständige Pfarre Abstetten in ein Pfarrvicariat umgestaltet worden zu sein, dessen parochus proprius der jeweilige Passauer Weihbischof war. Diese Vermuthung erhält dadurch Bekräftigung, dass bereits vom Jahre 1655 (von welchem Jahre die älteste vorhandene Rechnung ist) angefangen, die Rechnungen über die Einnahmen und Ausgaben bei der Pfarre Abstetten dem Passauer Weihbischofe, als dem paraocho proprio, gelegt wurden 2), und dass alle späteren Besitzer der Pfarre Abstetten nur mehr Pfarrvicare genannt werden. 3)
1. Diese Kapläne mussten die Filiale Asperhofen excurrendo versehen, zu welchem Behufe bei der Pfarre Abstetten ein Reitpferd gehalten wurde. Verköstigt wurde der excurrirende Priester bei dem Schullehrer zu Asperhofen für 15 fl. jährliches Kostgeld. Erst nach dem Türkenkriege (1683) erhielt Asperhofen einen eigenen daselbst wohnenden Vicar. Der erste Vicar war Georg Aichinger, welcher Ende März 1691 starb.
2. Solche Rechnungen sind vorhanden von den Jahren 1655 bis incl. 1664, 1666, 1667, 1675 bis incl. 1698 und 1701.
3. Unter Pfarrer Mengin starben zu Abstetten zwei Kapläne; am 28. September 1634 Kaplan Karl Kninkhel, und am 10. August 1635 der Kaplan Johann Agrikola. (Todtenprotocoll Abstetten.)
Quelle: Geschichtliche Beilagen zu den Consistorial-Currenden der Diözese St. Pölten, I. Band, St. Pölten 1878. Seiten 3-25. (Genehmigung zur Veröffentlichung Diözesanarchiv vom 31.7.2023).
Weitere Einträge zu Petrus Anton Menghin:
1618 folgte als Dechant und Pfarrer Dr. Petrus Anton Menghin.
1627 übersiedelte Dechant Menghin auf die Pfarre Abstetten und folgte hier [Melk] Nikolaus Weinberger.
Quelle: Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt, XVI. Band, St. Pölten 1998. Seite 200. (Eintragung bei Melk, Pfarre und Stadt.). (Genehmigung zur Veröffentlichung Diözesanarchiv vom 31.7.2023).
Letzte Veröffentlichung am 28.12.2023.